post

Angelgerät

Fliegenrute

Fliegenruten werden heutzutage im Normalfall aus zwei Materialien hergestellt, aus Tonkin-Bambus oder Kohlefaser. Zur Beringung werden sogenannte Schlangenringe benutzt. Der Hauptunterschied zu einer normalen Rute ist, dass der Rollenhalter am Ende der Rute sitzt. Für Fliegenruten, wie bei allen Geräten der Flugangelei, wird die
AFTMA-Klassifizierung hergenommen. Die Klassifizierung wird verwendet um eine entsprechende Schnurklasse zu finden, damit die Komposition aus Rute, Rolle und Schnur werfbar wird. Weiter gibt es eine Einteilung in Einhand- und Zweihandruten. Die Zweihandruten werden für das gezielte Angeln auf kampfstarke und kapitale Fische verwendet.

Fliegenrolle

Eine Fliegenrolle, wie jede Rolle dient hauptsächlich als Schnurspeicher. Darüber hinaus dient die Fliegenrolle als Bremse um den Fisch das ungehinderte nehmen der Schnur zu verweigern. Bei unteren Schnurklassen sind Fliegenrollen nicht so wichtig und oft durch „leichte“ Bremsen (Ratschen) ersetzt. In den mittleren und hohen Schnurklassen ist eine gute Bremse jedoch unverzichtbar. Wir unterscheiden drei verschieden Typen: Die Standartrollen mit einer großen Schnurfassung und relativ kleinem Rollendurchmesser, Großkernrollen (Large Arbor) mit einer höheren Einholgeschwindigkeit und geringen Memory-Effekt. Der letzte Typ ist die Antireverse Rolle, bei dieser Rolle steht die Kurbel auch beim Schnurabzug still. Diese in der Regel sehr teuren Rollen finden ihre Anwendung überwiegend in den obersten Schnurklassen zum Beispiel beim Fischen auf Lachs oder Tarpun.

Fliegenschnüre

Es gibt verschiedene Arten von Fliegenschnüren, dabei betrachtet man den Querschnittsverlauf der Schnur um schnell die richtige Schnur zu erhalten werden spezielle Abkürzungen benutzt:

  • WF (Weight Forward, diese Schnur wird auch Keulenschnur genannt, da die Schnur zur Schnurspitze keulenförmig dicker wird)
  • DT (Double Taper, beidseitig verjüngte Schnur)
  • ST (Single Taper, einseitig verjüngt)
  • L (Level, gleichbleibende Dicke der Schnur auf gesamter Länge)
  • TT (Triangle Taper, ähnlich der WF mit länger gezogenem Fronttaper)
  • Schussköpfe( es gibt eine sogenannte Runningline mit verschiedenen Aufsätzen, die verschieden schnell sinken oder schwimmende Eigenschaften haben)

Weiterhin kann man Fliegenschnüre nach ihrem Schwimmverhalten einteilen:

  • F (floating, schwimmend)
  • S (sinking, sinkend, hier gibt es verschiedene Sinkgeschwindigkeiten, es werden zusätzlich sogenannte Sinktips angeboten)
  • I (intermediate, in bestimmter Wassertiefe schwebend)

Die Schnüre werden nach ihrem Gewicht in so genannte AFTMA-Klassen unterteilt, die von der AFTMA („American Fishing Tackle Manufactures Association“) als Standards definiert wurden.

Schnurstärkeneinteilung nach AFTMA-Klassen (eigene Ansicht)

Schnurklasse

Fischarten (nur Beispiele)

Gewässertypen

Fliegenarten

0-2

Forellen, Saiblinge, Äschen

Gebirgsbäche – mittelgroße Bäche

kleine Trockenfliegen, Nymphen, Nassfliegen

3-5

Forellen, Saiblinge, Äschen

große Bäche – Fluss, kleinere Seen

Trockenfliegen, Nymphen, Nassfliegen

6-7

große Forellen, Zander, Schwarz- und Forellenbarsch

Seen, Flüsse

Nymphen, Streamer

7-8

Hecht, Meerforelle, kleinere Lachse, Karpfen

Seen, Flüsse, Meer

Nymphen, Streamer

9-10

Lachs, Karpfen

Seen, Flüsse, Meer

Nymphen, Streamer

10-12

Lachs, Sailfish, Tarpun

Flüsse, Meer

Nymphen, Streamer

12 – 15

Lachs, Tarpun

Flüsse, Meer

Streamer

Vorfach

An der Spitze der Fliegenschnur befindet sich ein Vorfach, meist aus monofilem Material, bei der Hechtfischerei benutzt man ein Stahlvorfach. Fluorcarbon sind Vorfächer mit niedriger Sichtigkeit bei gleicher Schnurstärke. Weiterhin gibt es gezogene Vorfächer, die einseitig verjüngt sind. Im englischsprachigen Raum werden die Vorfächer mittels eines X und einer zahl gekennzeichnet, je höher die Zahl, desto niedriger die Vorfachstärke.

Vorfachstärke

Stärke in inch

Stärke in mm

0X

.011

0,28

1X

.010

0,25

2X

.009

0,23

3X

.008

0,20

4X

.007

0,18

5X

.006

0,15

6X

.005

0,13

7X

.004

0,10

8X

.003

0,08

Künstliche Fliege

Eine künstliche Fliege soll die natürliche Beute, wie Flug-, Land-, Wasserinsekten, Krebstieren oder Kleinfische von Fischarten imitieren. Jedoch werden auch frei erfundene, sogenannte Reizfliegen zum Fischfang eingesetzt. Es gibt verschiedene Arten von Fliegen, Trockenfliegen, die auf der Wasseroberfläche schwimmen, Nassfliegen, die im Freiwasser schwimmen, Nymphen, die bis in Grundnähe sinken und Streamer, die Klein-, Jungfische und große Insekten oder Krebse imitieren sollen. Fliegen werden aus natürlichen Materialen, wie Fellen, Federn sowie künstlichen Materialien, wie Blei, Tungsten, Kupfer und Plastik auf verschieden große Haken gebunden. Weitere Informationen zum Thema künstliche Fliegen finden sie im Extrabereich.

Zubehör

Fliegenfischerweste

Fliegenfischerwesten sind Westen, mit vielen Taschen und Halterungen.

Fliegendose

Dosen zum Aufbewahren und sortieren der künstlichen Fliegen.

Polbrille

Polarisationbrillen dienen zum einen zum Schutz vor Fliegen, damit diese nicht ins Auge gehen können und zum anderen brechen die Polbrillen die Wasseroberfläche, so dass man Fische im Wasser besser erkennen kann.

Wathose

Wathosen werden benutzt um unzugängliche Positionen im Wasser erreichen zu können. Die wasserdichten Hosen bestehen im Normalfall aus Neopren oder atmungsaktiven Materialen.

Belly-Boat

Ein Belly-Boat ist ein Schlauboot, bei dem man sich mit Wathose setzen kann um dann mit Hilfe von Schwimmflossen sich fortzubewegen. Es gibt sie in verschiedenen Formen, die verbreitetste ist die U-Form.

Dieser Artikel, bis auf die Schnurstärkeneinteilung, basiert auf dem Artikel Fliegenfischen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Copyright (C) Uwe Müller.
Permission is granted to copy, distribute and/or modify this document
under the terms of the GNU Free Documentation License, Version 1.3
or any later version published by the Free Software Foundation;
with no Invariant Sections, no Front-Cover Texts, and no Back-Cover Texts.
A copy of the license is included in the section entitled “GNU
Free Documentation License”.

 

8,331 total views, 2 views today

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert