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Bachsaiblinge und Schnee

Eine Region mit mehr Fließgewässern und  Seen wie im Berner Oberland ist mir, im europäischen Raum, eigentlich nicht bekannt, nicht umsonst nennt man die Region auch das Wasserschloss Europas. In dieser Region wird wirklich jedes Fliegenfischerherz beglückt, von Bachforellen in  glasklaren alpinen Bächen, bis hin zu Äschen wie der Aare. Neben Seen auf über 2100 m.ü.M. gibt es große Voralpenseen, wie dem Brienzer- oder Thunersee in denen die Königin der Alpenseen ihre Runden zieht. Desweiteren wird das große Ziel verfolgt, den Lachs bis 2020 wieder einzubürgern, bis dahin gibt es jedoch noch viel zu tun. Diese Vielfalt an Möglichkeiten lassen vlt. nicht verwundern, dass ich nunmehr seit über sieben Jahren mindestens einmal in das wasserreiche östliche Berner Oberland fahre um dort neben der Fliegenfischerei meine Freunde zu besuchen. In all den Momenten am Wasser oder zusammen am Bindetisch entwickelten sich hier enge Freundschaften. Mit den folgenden Impressionen und folgenden Anektoden möchte ich Ihnen die Schönheit dieser Region näher bringen.

Dies ist der erste Teil mit dem Rückblick auf mein erstes Jahr im Berner Oberland.

Bachsailinge und Schnee auf 1900m

Im Spätherbst des Jahres 2007 machte ich mich mit meinem Bruder und meinem sehr alten Freund Philipp Klima zum ersten Mal auf um ins idyllische Meiringen zu kommen. Wie komme ich auf diese Region, mag sich der ein oder andere von Ihnen fragen?! In einer bekannten Fachzeitschrift war einmal ein Bericht mit dem Titel: „Zwischen Susten und Grimsel“. Des Weiteren hat ein gewisser Matthias Meyer diverse Beiträge im Fliegenfischer-Forum veröffentlicht, der sich in dieser Region sehr oft aufhielt und immer noch aufhält. Ich stellte Kontakt mit Kurt Zumbrunn her, der mit seiner Frau Vreni in Meiringen eine Fliegenfischer-Lodge betreibt. Hier blieben wir rund eine Woche und die Lodge diente als Ausgangspunkt für unsere Unternehmungen.

Das Miserenbächli

Das Miserenbächli war das große Spektakel unserer Reise ins Berner Oberland. Rund 30km von Meiringen entfernt liegt das Bächli auf rund 1900m. Der Weg zum Miserenbächli war teilweise schon mit Schnee bedeckt. Der Ausgangspunkt unserer Wanderung zum Bächli war das Restaurant am Steingletscher, da wir jedoch nicht genau wussten wo wir hinmussten und der Boden bereits unter einer 10cm hohen Schneeschicht lag wollten wir im Restaurant nach dem Weg. Im Restaurant wurden wir dann begrüßt, waren aber anscheinend von Anfang falsch verstanden worden. Auf die Frage: „Entschuldigen Sie, wo ist den hier das Miserenbächli?“ kam als Antwort nur ein: „Wolle sie hier übernächtig’?“ Nach dem vierten Mal bedankten wir uns für die “hilfreiche” Auskunft und machten kehrt. Gott sei dank war da noch eine Karte, die uns den Weg wies. Und so machten wir uns auf, ans untere Ende des Bächlis zu wandern. Es war trotz der Schneedecke und Rutschgefahr eine sehr schöne und entspannte Wanderung. Diese Wanderung zeigte uns noch einmal, dass unser Urlaub in der Schweiz die richtige Entscheidung war. Es ward uns eine herrliche Landschaft dargeboten.

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Beim Befischen des Gewässers wechselten wir uns bei jedem Hotspot ab. Frank hatte das Vergnügen, den ersten Pool zu befischen, „leider“ ohne Erfolg. Die Saiblinge stiegen auf die Trockenfliege aber mein Bruder zog den Fischen die Fliege aus dem Mund. Die Ehre des ersten Saiblings am Miserenbächli hatte ich Inne und das gleich zweimal, meine Chancenauswertung lag bei 100%. Philipp legte am nächsten Hotspot nach und so lag der Druck auf den Schultern meines Bruders… Es war ein wirklich herrlicher und atemberaubender Tag, diese wunderschönen Fische an die Fliege zu bekommen war uns wirklich eine Ehre. Der Ausflug verging in Windeseile, nicht einmal die knurrenden Mägen konnten uns abhalten weiter zu fischen. Bis dann der Nebel einsetzte…

Diese Situation war uns dann zu heikel und so kehrten wir dann zum Auto zurück. Am Auto wartete dann eine grauenerregende Gestalt auf uns. Dieser rund 200kg schwere Hund griff uns sofort an und biss uns fast krankenhausreif… Eine wahre BESTIE!!! Die Bilder beweisen das Gemetzel. Dieser Abschnitt ist gegebenenfalls nicht ganz ernst zu nehmen ;).

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Anscheinend waren wir so vertrauenswürdig, dass der Border Collie gleich mit uns heim gefahren wäre.

Die Hasliaare und der Engstlensee

Die Fischerei war sehr spannend für uns und so ging es anfangs mit Trockenfliege an die Hasliaare. Der Erfolg stellte sich schnell ein und wir fingen einige wunderschöne Bachforellen.

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Der Engstlensee, zu dem ich in all den Jahren eine Hass-Liebe entwickelt habe, ist ein beliebtes Ausflugsort für Angler und Wanderer. Der See beherbergt als Rarität den kanadischen Seesaibling. Man kann hier wirklich eine tolle Fischerei haben, oder komplett leer ausgehen und verzweifeln. Das Panorama entschädigt allerdings für fischlose Stunden.

Engstlensee Engstlensee Engstlensee

Dies war Teil I „Bachsaiblinge und Schnee“ aus meinen Erfahrungen mit dem Berner Oberland.

Die Schweizer Nachrichten

In den nachfolgenden Jahren besuchte ich unter anderem die Vereinsgewässer der Fischereivereins Oberhasli, bei dem ich in der Zwischenzeit Vereinsmitglied bin. Während meines Vereinsdienstes konnte ich so schon Kindern die „Kunst des Fliegenbindens“ näher bringen, wie in folgenden Zeitungsartikeln zu sehen und zu lesen ist.

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